Mali Alan/Tulovo Grede (Winnetou-Pass)

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Die Passtraße zum Mali-Alan (auch Tulove Grede genannt) wurde vom österreichischen Kaiser Franz Josef im 19. Jh. in Auftrag gegeben, um die Straße von Wien nach Zadar/Dalmatien für den Handels- und Postverkehr auf der Strecke Sveti Rok – Mali Alan – Obrovac abzukürzen. Auf dieser Straße begann die selbständige Tätigkeit des bekannten Bergstraßenbauers, Grenzwächters und späteren Majors Josip Kajetan Knežić. Von 1825 bis 1827 wurde ein 24 km langer Abschnitt von Obrovac über Podprag, Prag und das Königintor nach Mali Alan gebaut, wo die damalige dalmatinische Grenze endete. Danach begann der Bau des 17 km langen Lika-Abschnitts von Mali Alan nach Sv. Roka, wo sie die alten Postämter mit der Route der dalmatinischen Straße verband. Der Straßenbau wurde dieser insgesamt ca. 41 km langen Straße wurde 1832 vollständig abgeschlossen, als sie feierlich unter dem Namen „Majstorska cesta“ (Meisterstraße) für den Verkehr freigegeben wurde. Die Art und Weise, wie Knežić damals die Route auf dem steilen Velebit-Hang mit zahlreichen Serpentinen zwischen Schluchten und Graten verbrachte, war für die damalige Zeit ein großer Fortschritt im Straßenbau. Die maximale Neigung der Straße betrug nur bis zu 5,5 %, was den modernen Vorschriften für den Straßenbau entspricht.

Auf dem Weg von Obrovac zum Gipfel erreicht man die Kapelle Podprag, diese wurde 1832 als Denkmal für die damals gebaute Passtraße errichtet. Daneben sieht man die Ruinen der ehemaligen Grenzstation, wo auch die Pferde gewechselt wurden.

Jeder, der die (alten) Winnetou-Filme kennt, kennt auch diesen Pass, da hier viele Szenen gedreht wurden. Näheres s. https://www.aufwinnetousspuren.at/drehortekroatien/html/body_mali_alan.html

Achtung, die Passstraße ist überwiegend nicht geteert, sondern nur grob bzw. lose geschottert, mit reinen Straßenreifen (insbes. bei Nässe) nicht zu empfehlen!

Als Relikt aus dem Kroatienkrieg sind große Teile des Velebit-Gebirges als Teil der ehemaligen Frontlinie immer noch mit Landminen belastet. Auch wenn die Straße über den Mali Alan freigegeben ist, besteht bei Verlassen der Straße Lebensgefahr! Offenbar wurden viele Minen auch direkt am Straßenrand verlegt, so dass die Straße unter keinen Umständen verlassen werden darf. Große Gefahr besteht insbesondere auch in den zahlreichen Kriegsruinen, die man insbesondere im unteren Teil der Südanfahrt sieht. An den Kroatienkrieg erinnern auch einige Denkmäler an hier gefallene Soldaten.

Im Dezember 2007 verlieh das kroatische Kulturministerium der historischen „Majstorska cesta“ (Straße Sv. Rok – Mali Alan-Obrovac) den Status eines Kulturguts.

Straße
Mali-Alan-Pass / Tulovo Grede

 

Der POI wurde eingeschickt von el Gu

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